Die große
Freude über den doch noch kleinen Fisch hielt nicht lange da hatte uns das
nahende Gewitter mit seiner vollen Kraft erreicht und es prasselten riesige
Tropfen vom Himmel. Dazu gesellte sich nach kurzer Zeit noch Hagel und es war
vorerst vorbei mit der Gemütlichkeit. Wir zogen uns unter unser Schirmzelt
zurück und unterhielten uns über unseren
ersten Fang.
Wir beschlossen
vorerst keinen Platzwechsel vorzunehmen da die Waller ja anscheinend doch in
die uns gegenüberliegenden Überschwemmungsgebiete ziehen. Weiters begannen wir
unseren Montagen auf U-Pose und als Köder toten Aal mit Tauwurmbündel
umzustellen. Dies sollte sich jedoch als unser schwerster Fehler herausstellen.
Doch motiviert durch unseren ersten Fang und ein paar Bierchen stellten wir 4
unserer Montage auf toten Aal mit Tauwürmern um. Der Rest blieb auf lebenden
Aal mit Oberflächenpose. Die Abrisssteine für die U-Poser besorgten wir uns von
einem nahegelegen „Geisterhaus“ auf unserer Insel! Wir verwendeten Ziegelsteine
die wir im inneren dieses düsteren Hauses fanden!
Schön langsam brach die Nacht herein und wir hofften
bereits auf die ersten Bisse. Doch vergebens. Wiederum verlief die Nacht völlig
ruhig ohne den kleinsten „Zupfer“ an unseren Ködern oder jeglichen Aktivitäten
am Wasser die auf unsere geliebten Räuber hinwiesen. Die Motivation durch
unseren kleinen Fang war demnach sehr schnell verflogen und Ratlosigkeit zog
ein. Sollten wir vielleicht doch einen Platzwechsel vornehmen? Eine weitere
Erkundungstour auf unserer Insel sollte folgen.
Noch keine 5 Minuten unterwegs sahen wir zu unserer
Überraschung einen Rückstau unseres Seitenarmes der in eine Wiese mündete die
überseht mit kleinen Büschen war! Dieses Gebiet war nicht sehr allzu groß und
die Wassertiefe betrug höchstens einen halben Meter! Als wir uns langsam dem
„Tümpel“ näherten sahen wir plötzlich ein riesen Schwall im Wasser und im
gleichen Moment einen großen Waller von dannen ziehen!!Uns steckte der Schreck nach
diesem Erlebnis in den Gliedern! Aber unsere Annahme war goldrichtig. Die Waller suchen bei Hochwasser
Gebiete auf die annähernd strömungsfrei sind und stellen hier den Futterfischen
nach, die wiederum auf die überfluteten Wiesen ziehen um dort nach Käfern und
Insekten zu suchen!!Wir beschlossen unsere Strategie beizubehalten und machten
uns auf den Rückweg zu unseren vermeidlichen
„Fanggründen“! Doch plötzlich vernahmen wir wieder die unüberhörbaren
Laute dieser Vögel die wir aber noch
immer nicht identifizieren konnten. Doch so nah wie diesmal waren wir ihm noch
nie gekommen. Kurzerhand begannen wir uns anzuschleichen und es dauerte nicht
lange bis wir den ersten hinter einem Strauch erblickten. Es zeigte sich uns
ein wunderschönes Fasanenmännchen, das sich gerade auf der Balz befand. Dies
erklärt nun auch natürlich die andauernden Rufe der Vögel von denen es auf
unserer Insel nur so wimmeln musste. Da wurde plötzlich der Jagdinstinkt in uns
wach. So ein schöner leckerer Vogel würde sich eigentlich ganz gut auf unserem
abendlichen Lagerfeuer machen. Mit einer Flasche Rotwein ließe sich so ein
Federvieh ja ganz gut genießen sagt man. Von da an war die mittlerweile anscheinend
aussichtlose Wallerfischerei kurz vergessen und wir machten uns mit
selbstgeschnitzten Speeren und Messern bewaffnet auf die Jagd nach unserem
zukünftigen Abendessen.
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